Schleswig-Holstein: Verkehrsunfallzahlen nahezu gleich, weniger tödliche Verkehrsunfälle
- Fahrrad (konventionell):
- nahezu gleiche Anzahl von Verkehrsunfällen (3.706, Vorjahr: 3.700) und Verletzten (3.429, Vorjahr: 3.461)
- Rückgang der Zahl der Getöteten (4, Vorjahr: 7)
- Pedelec (E-Bike)
- Anstieg der Zahl der Pedelec-Unfälle
- Anstieg der Zahl der Verletzten (1.559, Vorjahr: 1.484) und Getöteten (10, Vorjahr: 7)
- E-Roller
- Insgesamt 543 Verkehrsunfälle waren für das vergangene Jahr zu verzeichnen (2022: 442)
- 419 Personen leicht und 41 Personen schwerverletzt. Eine Person verunglückte sogar tödlich
Die meisten verunglückten Personen als insassen von Pkw: Im Jahr 2023 verunglückten 46,1 % aller Verkehrsteilnehmenden als Fahrende oder Mitfahrende in Personenkraftwagen. Als ungeschützte Verkehrsteilnehmende sind Fahrradfahrende, inkl. Pedelec mit 32 % dem zweithöchsten Risiko im Straßenverkehr ausgesetzt, gefolgt von Motorradfahrenden mit 7,5 % und Zufußgehenden mit 6,5 % (S. 42).
Zum Verkehrssicherheitsbericht
Bundesweit: Leichter Rückgang, aber mehr Unfälle bei FußgängerInnen
PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. N014 vom 27.03.2024: Pedelec-Unfälle: Verunglückte sind immer jünger
- Knapp ein Drittel der 2023 mit dem Pedelec Verunglückten war jünger als 45 Jahre, 2014 waren es noch 11 %
- Zahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschaden gegenüber 2014 mehr als verzehnfacht
- Pedelec-Unfälle mit Personenschaden enden häufiger tödlich als Unfällemit Fahrrädern ohne Hilfsmotor
WIESBADEN – Immer mehr Jüngere entdecken das Fahrrad mit Elektromotor für sich – das zeigt sich auch in den Unfallzahlen. War im Jahr 2014 noch mehr als die Hälfte (54,5 %) der verunglückten Nutzerinnen und Nutzer eines solchen Pedelecs – umgangssprachlich häufig auch als E-Bike bezeichnet – mindestens 65 Jahre alt, so war es 2023 nur noch ein Drittel (30,1 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der Anteil der jüngeren mit dem Pedelec Verunglückten entsprechend an: 2014 war jeder neunte Mensch (10,7 %), der mit einem Pedelec verunglückte, unter 45 Jahre, 2023 bereits fast jeder dritte (31,2 %). Zum Vergleich: Bei Verunglückten auf nichtmotorisierten Fahrrädern war jeder oder jede sechste Verunglückte 65 und älter. Mehr als die Hälfte(54,8 %) war jünger als 45 Jahre.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Wie immer muss man die Zahlen abseits der Überschriften lesen können. Eine gute Zusammenfassung der Bundeszahlen liefert ein Artikel von Spiegel-Online: (Auszüge):
„Nach einem Rekord im Vorjahr ist die Zahl der Fahrradunfälle in Deutschland 2023 wieder leicht gesunken. ..(es) wurden 94.050 Unfälle mit Personenschaden gemeldet, 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr. 444 Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer starben im Straßenverkehr. Damit verunglückte rechnerisch immer noch mehr als ein Mensch pro Tag, es waren aber weniger als die 2022 gezählten 474 Todesopfer.
Deutlich häufiger als zuvor traf es Fußgängerinnen und Fußgänger. Rund 28.000 von ihnen wurden schwer verletzt, 432 getötet – ein Anstieg um 17,4 Prozent.
Die Zahl der getöteten E-Scooter-Fahrer verdoppelte sich gar auf 20 Personen. 8300 mit den elektrisch angetriebenen Stehrollern Fahrende wurden schwer verletzt, zwölf Prozent mehr als im Vorjahr…..
Laut den Statistikern verunglückten mehr als zehnmal so viele auf E-Bikes wie noch vor zehn Jahren. Darin sei allerdings nicht unbedingt ein gestiegenes Risiko einer einzelnen E-Bike-Fahrt zu sehen, vielmehr die wachsende Beliebtheit des elektrisch unterstützen Fahrens. Nach Angaben des Zweirad-Industrieverbands stellten E-Bikes im vergangenen Jahr erstmals die Mehrheit aller verkauften Fahrräder. Im Jahr 2022 gab es laut Statistischem Bundesamt in 15,5 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland mindestens ein Pedelec, 2014 waren es noch 3,4 Prozent der Haushalte…..“