Broschüre-10 gute Gründe

10 gute Gründe für den Fuß- und Radverkehr

Für die Förderung des Fuß- und Radverkehrs braucht man gute Gründe. Zehn davon haben wir in unserer handlichen Broschüre „10 Gute Gründe für den Fuß- und Radverkehr“ zusammengestellt. Die Broschüre kann auf Veranstaltungen, Bürgerforen, Sitzungen etc. verteilt oder im Rathaus ausgelegt werden. 

Die Broschüre, Grafiken und Videos stehen allen Interessenten kostenfrei für eigene Publikationen zur Verfügung.

Die Broschüre zum durchklicken

Download und Bestellmöglichkeiten

  • Broschüre

  • Videos für Ihre Social-Media Aktivitäten und Ihre Website

  • Poster in verschiedenen Größen

  • Postkarten

  • Roll-Ups

Mitglieder RAD.SH

Mitglieder der RAD.SH können die Broschüre mit RAD.SH Logo – soweit noch vorhanden – bei uns bestellen. Für größere Auflagen und weitere Materialien nutzen Sie einfach den Bestellkatalog. Alle Materialien können mit Ihrem Stadtlogo versehen werden, auch eine Anpassung an Ihr Stadtlayout (Deckblatt) ist möglich. Beachten Sie bitte die Vorlaufzeiten, wenn Sie für Veranstaltungen und Aktionen bestellen möchten.

Alle anderen

Alle Materialien stehen allen Interessenten kostenfrei zur Verfügung. Nutzen Sie einfach unseren Bestellkatalog oder die Download-Möglichkeiten. Gerne senden wir Ihnen aber auch die Druckdateien zu. Senden Sie einfach eine Anfrage an thorben.prenzel(ät)rad.sh.

Roll-Up Ausstellung „10 gute Gründe“ zum Ausleihen

Für die Flensburger Fahrradtage haben wir eine Ausstellung aus den Motiven erstellt. Die 10 Roll-Ups können kostenlos ausgeliehen und in der Rathausvorhalle, auf Veranstaltungen etc. aufgestellt werden. Es fällt lediglich das Rücksendeporto an. Natürlich kann auch nur ein Teil ausgeliehen werden. Anfragen bitte an Claudia Bielfeldt.

Die Roll-ups können nur Indoor aufgestellt werden. Für Außenaktionen haben die KollegInnen aus Flensburg einfach die Bilder als DIN A0 Poster ausgedruckt. Dies ging sogar intern über die Stadtplanung, ansonsten kann man auch mal im örtlichen Copyshop nachfragen. Bilder zum Download: Rollup_Ausstellung – gesamt

Videos, Quellen und Hintergrundinfos

1. WAS BÜRGERINNEN SICH WÜNSCHEN

Was BürgerInnen sich wünschen

Mehr als 80% wünschen sich laut „Fahrradmonitor Deutschland“ eine verstärkte kommunale Radförderung Die Untersuchung wird regelmäßig vom Sinus Institut im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt.
Fahrradmonitor 2015

Die dringlichsten Forderungen an die Politik lauten. mehr Radwege bauen (60 Prozent), Bessere Trennung der Radfahrenden von den PKW-Fahrenden (53 Prozent) und den Fußgängern (45 Prozent), Mehr Schutz- und Radfahrstreifen einrichten (44 Prozent), Sichere Fahrrad-Abstellanlagen (44 Prozent), Mehr Fahrradstraßen einrichten (43 Prozent)
Fahrradmonitor 2019

2. RAD- UND FUSSWEGE SIND GÜNSTIG

Rad- und Fußwege sind günstig für eine Kommune

Hauptverkehrsstraße: Als mittlerer Wert der Kostenverteilung für einen Kilometer Hauptverkehrsstraße (innerorts wie außerorts) wurde ca. 4 Mio. Euro ermittelt. 50% aller herangezogenen Vorhaben kosten zwischen 3 und 6,4 Mio. Euro/km.

Radschnellweg: Als mittlerer Wert der Kostenverteilung für einen Kilometer Radschnellweg wurde ca. 0,9 Mio. Euro/km ermittelt. 50% aller herangezogenen Vorhaben kosten zwischen 0,5 und 1,6 Mio. Euro/km.

NRVP.de

Die Frage, was ein Kilometer „normaler“ Radweg kostet, ist kaum zu beantworten. Die einfachste Antwort: „Es kommt darauf an“. 

Gegenüber dem Berliner Tagesspiegel beantwortete Konrad Jahnke vom Tiefbauunternehmen Strabag die Frage so: ‚Auf den Belag kommt es an.  Und auf besondere Vorrichtungen, die den Weg vor Beschädigungen schützen. In der Stadt veranschlagt Konrad Jahnke (…) 80 bis 100 Euro für den Quadratmeter. Auf eine etwa 30 Zentimeter umfassende Schotterschicht kommen eine so genannte Tragschicht, etwa acht Zentimeter dick, und schließlich die vier Zentimeter Deckschicht. Alles in allem müssen also rund 50 Zentimeter ausgehoben werden. An den Rändern des Weges gibt es dann noch eine Markierungskante, die den Preis in die Höhe treibt. Und nicht zuletzt kosten die verkehrssichernden Maßnahmen Geld, so dass in Summe ein Preis von 100 Euro pro Quadratmeter entstehen kann. Da ein Radweg diese Breite in der Regel auch hat, kostet ein städtischer Kilometer also bis zu 100 000 Euro. Auf dem Land dagegen kalkulierte Jahnke mit maximal 65 Euro für den Quadratmeter, da hier die Randmarkierung nicht erforderlich ist. Es wird teurer, wenn Wurzelschutz eingebaut wird. Normalerweise ist ein Radweg 15 bis 20 Jahre ohne Ausbesserungen oder Reparaturen nutzbar. Die meisten und größten Schäden verursachen Bäume. Wenn diese Gefahr droht, dann kann bereits vor der Schotterschicht ein Plastikteil im Untergrund verlegt werden, das den Wurzeln die Richtung versperrt. Das verteuert dann den Weg um 15 bis 20 Euro je Quadratmeter.“ 

Es ist halt nicht einfach zu beantworten…. 

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3. MEHR FAHRRÄDER UND FÜSSE ALS AUTOS

Mehr Fahrräder und Füße als Autos in Deutschland

Jeder fünfte Haushalt in Deutschland besitzt keinen PKW. Im inneren Stadtbereichen sind es sogar noch weniger. In Berlin haben sogar über die Hälfte in der Innenstadt kein eigenes Auto.
Mobilität in Deutschland

In Kiel besitzen knapp 30% der Haushalte keinen PKW.
Mobilität in Städten 2018
Am 1. Januar 2020 gab es rund 65,8 Millionen in Deutschland zugelassene Fahrzeuge.
Kraftfahrzeugbundesamt

Der Fahrradbestand (inkl. E-Bikes) ist nach Einschätzung des Zweiradindustrieverband in 2019 auf 75,9Mio. Stück angewachsen.
ZIV

Die Bevölkerung Deutschlands ist im Jahr 2019 um 147 000 Personen (+0,2 %) gewachsen. Zum Jahresende 2019 lebten damit 83,2 Millionen Menschen in Deutschland.
Statistisches Bundesamt

4. ATTRAKTIVE STÄDTE BRINGEN UMSATZ

Rad- und Fußverkehr belebt Innenstädte / Fördert den Einzelhandel

Eine gute Radverkehrsförderung belebt Innenstädte und Stadtviertel und unterstützt so die lokale Wirtschaft. Denn Fußgänger und Radfahrer kommen als Kunden viel öfter und kaufen oft auch spontan ein.
AGFK Bayern

Radfahrer bieten im Jahresdurchschnitt die höchste Kundenrentabilität und bringen dem Einzelhandel 7.500 € pro m², Autofahrer nur 6.625 € pro m² bereitgestelltem Parkraum.
DIFU (2011)

Einzelhändler überschätzen den Anteil der Autonutzer unter ihren Kunden. Sie schätzen, dass 58% mit dem Auto kamen (in Wirklichkeit 32%), 5% mit dem Fahrrad und 25% zu Fuß (Wirklichkeit 8% und 44%)
Sustrain 2013 in AGFK Bayern:

Radfahren schafft Arbeitsplätze
7.000.000.000: Gesamtumsatz der deutschen Fahrradindustrie 2019, in Euro (ZIV)
4.700.000.000: Gesamtumsatz des deutschen Fahrradtourismus 2015, in Euro (ADFC)
3.160.000.000: Gesamtwert der 2018 in Deutschland verkauften Fahrräder und EBikes (ZIV)
Quellen

5. ELEKTROMOBILITÄT AUF DEM RAD

Elektromobilität findet auf dem Rad statt

In 11 Prozent der Haushalte in Deutschland gibt es ein Pedelec.
Fahrradmonitor Deutschland 2019

Laut ZIV besitzen rund 5,4 Mio Bundesbürger ein Pedelec. 1,36 Mio. E-Bikes wurden in 2019 abgesetzt.
Zweiradindustrieverband

Am 1. Januar 2020 hat der Bestand an Pkw mit reinem Elektroantrieb auf deutschen Straßen rund 136.600 Fahrzeuge betragen.
Kraftfahrzeugbundesamt

Um einen 500 Wh Akku zu laden, sind bei einem Preis von 0,30 Euro pro kWH etwa 0,15 Euro nötig. Geht man von 2000 Ladezyklen aus, liegen die Stromkosten mit obigen Werten bei 300 Euro über die gesamte Nutzungszeit des e-Bike Akkus.
Ebike-News

6. MEHR BEWEGUNG DURCH FUSS- UND RADVERKEHR

Mehr Bewegung durch Fuß und Radverkehr

Bewegungsmangel führt zu Übergewicht, begünstigt hohen Blutdruck und fördert Folgekrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes. Durch regelmäßiges Rad fahren (ca. 75min pro Woche) erhöht sich die Lebenserwartung um 3 bis 14 Monate.
Umweltbundesamt

2.000 Euro Gesundheitskosten pro Jahr und Kopf könnten bei ca. 75 Minuten Radfahren pro Woche Gesundheitskosten eingespart werden.
Weltgesundheitsorganisation

Radfahren ist nicht gefährlich. 504 Menschen ertranken 2018 in der Freizeit, während im gleichen Jahr 445 Personen mit dem Fahrrad tödlich verunglückten. Gardinen aufzuhängen und Fenster zu putzen birgt auch Risiken, denn im Haushalt sterben jedes Jahr über 10.000 Menschen durch Unfälle, ca. 25 mal so viele wie beim Radfahren.
RAD.SH

7. PARKRAUM KOSTET

Parkraum kostet

Die Baukosten für einen Pkw-Stellplatz liegen zwischen 2.000 und 3.000 € (ebenerdig, ohne Dach) und 15.000 bis 25.000 € (Tiefgaragenstellplatz). Hinzu kommen je nach Lage ca. 2.000 € Grundstückskosten und zusätzliche Bewirtschaftungskosten für Reinigung, Beleuchtung, Beschilderung, Reparatur, Wartung, Versicherung, Markierung und Entwässerungsgebühren
Phoenix Mobilitätshandbuch

Radabstellmöglichkeiten bieten auf einer PKW-Parkfläche sechs bis acht Fahrrädern Platz und kosten im Bau 50 bis 120 € (Fahrradbügel) bzw. 200 bis 300 € (überdachte Rad-Abstellanlage) pro Abstellplatz
Zukunftsnetz Mobilität NRW 2016

Dass diese Einsparpotentiale nicht nur theoretischer Natur sind, zeigen die Städte mit hohen Radverkehrsanteilen. Dort konnte in den letzten Jahren problemlos auf massiven Straßenneubau verzichtet werden.
Umweltbundesamt

Eine Sitzbank für den Öffentlichen Raum kostet zwischen 600-1000 Euro. Je nach Ausführung sind aber auch andere Preise nötig.
Ziegler Metall

Stehplatz Fussball Bundesliga:
Die Stehplatz-Dauerkarten in der Bundesliga-Saison 2019/20Bundesliga (ohne Ermäßigung) kostet pro Spiel rund 12-19 Euro. Eine Übersicht über alle Vereine findet sich hier:
RTL

8. ZU FUSS UND MIT DEM RAD IST SCHNELL

Zu Fuß und mit dem Rad ist schnell

Nach Untersuchungen in deutschen Großstädten führen 40-50 % der Autofahrten über eine Strecke von weniger als fünf Kilometer Länge. Sie liegen damit in einem Entfernungsbereich, in dem das Fahrrad das schnellste Verkehrsmittel ist. Eine Strecke die problemlos mit dem Rad oder Pedelec zurückgelegt werden dann.
Umweltbundesamt

Mehr als 8 Milliarden Fahrten pro Jahr sind unter 1km, zu Fuß ist man häufig schneller. Selbst auf dem Dorf sind 3 von 5 Wegen weniger als 8km lang.
Nach MIB 2017

Wer in der Stadt nicht mit dem Auto fährt, spart Zeit und Geld: Autofahrende verbringen in Stuttgart 124 Stunden pro Jahr im Stau oder im zähfließenden Verkehr – das sind über fünf Tage. In dieser Zeit könnte man rund 4.000 Seiten lesen. Autofahrende in deutschen Städten verbringen durchschnittlich fast zwei Tage pro Jahr mit der Parkplatzsuche.
NVBW

Das Straßennetz in den Ballungsregionen ist ebenso wie der ÖPNV zunehmend chronisch überlastet, Umweltbelastungen in den Zentren erfordern Alternativen zum Kfz… Experten sehen aber noch ein großes Potenzial von 15 Mio. Pendlern, die zum Umstieg bewegt werden könnten.
NRVP.de

9. MIT DEM AUTO BRÖTCHEN HOLEN IST TEUER

Brötchen zu Fuß oder mit dem Fahrrad kaufen

Viele Autofahrende unterschätzen die Kosten ihres Pkw – durchschnittlich um mehr als 50 Prozent. Laut einer Studie werden die monatlichen Ausgaben auf 204 Euro geschätzt, liegen aber bei rund 425 Euro
Leibnitz Gemeinschaft
Artikel in Nature

Die Nutzungskosten eines Fahrrades liegen bei rund 10 Cent je zurückgelegtem Kilometer. Darin sind Anschaffung, Reparaturen, sowie ein Zuschlag für fahrradspezifische Ausstattung, wie z. B. Fahrradschloss, Regenhose und regendichte Tasche berücksichtigt.
BMVI

Ein durchschnittlich genutzter Mittelklassewagen verursacht unter Berücksichtigung des Wertverlustes, Reparatur, Versicherung, Stellplatzkosten und Betriebsmittel 40-140 Cent Kosten je gefahrenem Kilometer. Bei Oberklassewagen reichen die Kosten laut ADAC (2019) bis weit über 3 €.
Umweltbundesamt
Wer zum nahe gelegenen Bäcker das Auto nimmt, zahlt dafür den Gegenwert von acht Brötchen. Das hat die Kampagne „Für mich. Für Dich. Fürs Klima“ errechnet. Angenommen wurde, dass der Motor kalt startet und 25 Liter Sprit auf 100 Kilometer verbraucht – ein kalter Motor verbraucht auf den ersten Kilometern bis zu 35 Liter.
n-tv

Im Jahr 2017 gaben die Deutschen etwa 13 Milliarden Euro für Schuhe aus, das sind rund 150 Euro pro Person.
weiterlesen

Im Jahr 2016 Jahr kostete ein Paar Herrenschuhe im Schuhfachhandel durchschnittlich rund 78,3 Euro.

Schuhhandel in Deutschland

Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, soll 10.000 Schritte am Tag gehen. Für Menschen, die bis 1,70 Meter groß sind, gilt, dass 10.000 Schritte ungefähr 6 Kilometern entsprechen. Für Menschen, ab 1,70 Meter sind es ungefähr 7 Kilometern.
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10. ZU FUSS UND MIT DEM RAD IST UMWELTFREUNDLICH

Zufußgehen und Radfahren sind umweltfreundlich

Eine Person legt im Autoverkehr im urbanen Raum täglich durchschnittlich 26,7 Kilometer zurück. Auf ein Jahr hochgerechnet können auf dieser Entfernung durch den Umstieg von einem Benzin-Pkw auf das Fahrrad 823 Euro bzw. 633 Liter Benzin gespart und rund 1,5 Tonnen CO2 vermieden werden.
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Eine Berufspendlerin oder Berufspendler, die oder der werktags je 5 km mit dem Rad zur Arbeit hin und zurück fährt, spart im Jahr rund 300 kg CO2-Emissionen ein.
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5,4 beträgt der durchschnittliche CO2-Ausstoß eines EBikes in Gramm pro Kilometer (ÖPNV: 53, Auto 124)
Nach Bosch

Bei der Herstellung eines durchschnittlichen Pedelec-Akkus entstehen ca. 27,5-37,5 kg CO2-Emissionen. Für 100 km mit dem Pkw muss man durchschnittlich 19,7 kg CO2-Emissionen ansetzen. Das heißt vereinfacht gerechnet, dass bereits nach durchschnittlich 165 km die CO2-Emissionen der Akku-Herstellung beglichen sind, wenn statt dem Pkw ein Pedelec benutzt wird.
Umweltbundesamt

Der deutlichste Klimavorteil ergibt durch Verkehrsverlagerung vom Pkw auf das Pedelec. Ersetzt das Pedelec einen Pkw-Kilometer, werden bis zu 150 Gramm Treibhausgasemissionen eingespart.
Berlin.de

Auf kurzen Wegen wächst seit Jahren der Anteil des Radverkehrs, Experten sehen aber noch ein großes Potenzial von 15 Mio. Pendlern, die zum Umstieg bewegt werden könnten.
(NRVP Begleitdokument zur Infografik „Baukosten von Verkehrsanlagen“ Stand: 06/2019
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Interesse an weiteren Fakten?

Weitere Fakten rund um den Fuß- und Radverkehr gibt es unter anderem hier:

Förderung des Bundesministeriums

Die Broschüre und alle Materialien wurden dank einer Förderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur(BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 gefördert.