Rund 1/3 der polizeilich erfassten Radunfälle sind Alleinunfälle (allerdings mit einer Dunkelziffer über 90%). In einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) wurden Alleinunfälle im Detail untersucht.
Ergebnisse: „Die Untersuchung zeigt, dass Alleinunfälle oft Folge von Fehlverhalten der Radfahrenden sind und so z. B. aus zu schnellem Fahren, Fahrfehlern wie zu starkem Bremsen oder dem Fahren unter Alkoholeinfluss resultieren. Alleinunfälle werden aber auch durch Infrastrukturmerkmale begünstigt. Vor allem Oberflächen mit reduzierter Griffigkeit, Borde und Straßenbahnschienen werden häufig im Kontext der Alleinunfälle dokumentiert. Zudem zeigen sich bei Pedelecs einzelne Ursachen des fehlerhaften Fahrverhaltens häufiger; Pedelecs stellen durch Gewicht und Beschleunigung höhere Ansprüche an die fahrende Person“.
Interessant für die StatistikerInnen ist der Abgleich zwischen den polizeilich erfassten Fällen und der Eigenwahrnehmung der Befragten:
Auswertung der polizeilich erfassten Fälle: „.. So trug bei knapp einem Drittel (29 %) der polizeilich erfassten Fälle eine der Situation nicht angepasste Geschwindigkeit zur Unfallentstehung bei. Fast jeder Fünfte (20 %) Alleinunfall steht nach den polizeilichen Hergangsbeschreibungen in Verbindung mit fehlerhaftem Fahrverhalten (Verlust der Kontrolle, Fehler beim Bremsen etc.).
Auswertung der Befragungsergebnisse: „In knapp der Hälfte der Alleinunfälle der Befragten trug ein rutschiger Untergrund zur Unfallentstehung bei. Insbesondere Winterglätte und schlüpfrige Oberflächen (z. B. durch Laub) wurden von den Befragten deutlich öfter genannt als in den polizeilichen Daten.“
Weitere Forschungen sind nötig….
Zur UDV Seite mit weiteren Empfehlungen um Alleinunfälle wirksam zu reduzieren.
Online-Live-Präsentation des UDV zum Thema „Alleinunfälle von Radfahrenden: Unfallursachen und begünstigende Faktoren“
- Zeit: 07. März 2025, ab 10 Uhr
- Organisator: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)/ UDV
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