Von Januar bis September 2020 registrierte die Polizei in Deutschland insgesamt 1 570 Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen, sogenannten E-Scootern, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden insgesamt 7 Menschen getötet, 269 E-Scooter-Nutzende wurden schwer verletzt und 1 096 leicht.
Laut Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), ist vor allem die Unfallbeteiligung Dritter extrem: »Bei 21 Prozent der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ist der Verunglückte nicht der Fahrer, sondern ein anderer Verkehrsteilnehmer.« Bei Fahrradunfällen liege dieser Wert nur bei fünf Prozent, erklärt der Unfallforscher dem SPIEGEL. Das liege vor allem daran, dass Scooterfahrer oft regelwidrig auf dem Fußweg führen. »Eine unserer Studien zeigt, dass in knapp 60 Prozent der Fälle auf dem Fußweg gefahren wird, obwohl man eigentlich die Straße oder den Radweg nutzen müsste«, sagt Brockmann.
Was wir nicht wissen ist, wie hoch die Fahrleistung der E-Scooter in 2019 war. Erst dann kann man die Zahlen ins Verhältnis setzen. Auch die Dunkelziffer, also nicht gemeldete Unfälle mit nur leichten Verletzungen, ist nicht bekannt. Ob also Roller häufiger in Unfälle verwickelt sind, als andere Verkehrsträger – das ist noch offen.
Zur Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts
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