Fünf Jahre Radstrategie – Bilanz und Ausblick am 9. Oktober 2025
Am 9. Oktober 2025 trafen sich Fachleute und Interessierte zur Fachtagung Radverkehr in der Wunderino-Arena, Kiel. Im Fokus stand der Rückblick auf fünf Jahre Radstrategie Schleswig-Holstein: Die Evaluierung durch die Planersocietät Dortmund zeigte Erfolge ebenso wie Herausforderungen. Projekte zur Modernisierung der Radwegweisung wurden vorgestellt und gelungene Beispiele aus der Praxis präsentiert.
Nachmittags diskutierten MWVATT, LBV.SH und RAD.SH über Infrastruktur, Wurzelaufbrüche und Handlungsempfehlungen. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen betonte zum Abschluss die Bedeutung der Teamarbeit für den weiteren Ausbau des Radverkehrs. Schleswig-Holstein ist auf einem guten Weg – gemeinsam geht es weiter voran.
Vorstellung 5 aus 5: Fünf spannende Projekte aus fünf Jahren
Ein Highlight der diesjährigen Fachtagung waren die 5 beispielhafte Projekte aus 5 Jahren Radstrategie. RAD.SH war bei der Auswahl der Projekte dabei und hat die Moderation bei deren Vorstellung übernommen. Im Mittelpunkt standen kleine und große Projekte, die zeigen, was mit Engagement, Kooperationsbereitschaft und Hartnäckigkeit erreicht werden kann.
1. Landwirtschaftlicher Weg wird Fahrradstraße – Vertreter: Mathis Block, Gemeinde Osterrade
Ziel des Projekts war es, eine sichere und kostengünstige Verbindung zwischen Osterrade und Bunsoh für Schüler:innen und Freizeitverkehr zu schaffen. Besonders hervorzuheben ist die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Bürger:innen, Landwirten und Verkehrsbehörde. Mathis Block trieb das Projekt mit viel Engagement und Hartnäckigkeit voran. Die Beratungen durch RAD.SH unterstützten punktuell.
2. Faszination Radpauschale – Vertreterin: Dörte Lohf, Grünes Binnenland
Das Projekt fokussiert auf die Vermarktung von Radtourismus im Binnenland durch Urlaubspauschalen. Dörte Lohf hält das Thema Radpauschalen als wichtigen Baustein für die touristische Entwicklung wach und passt es flexibel den sich wandelnden Bedingungen an.
3. Aufsatteln für den Klimaschutz im ländlichen Raum – Vertreter:innen: Carsten-Peter Thomsen (Enge-Sande), Jörg Andresen (Westre), Maja Konietzko (Amt Südtondern)
Ein gemeinde- und ämterübergreifendes Projekt in Nordfriesland, das erfolgreich Bundesmittel und weitere Fördergelder akquirierte. Die Bürgermeister wagten sich mutig an ein großes Vorhaben und fanden starke Partner – mit dem Motto „too big to fail“.
4. Aktion und Kommunikation für ein fahrradfreundliches Heide – Vertreter:innen: Larissa Heyer-Lüders (Mobilitätsmanagerin), René Körber (Klimamanager), Stadt Heide
In Heide werden zahlreiche kleine Maßnahmen für den Radverkehr aktiv kommuniziert und gefeiert, etwa auf der städtischen Homepage. Kampagnen wie Stadtradeln und Winterhelden werden engagiert promotet, um die Bürger:innen für das Thema zu begeistern.
5. Lückenschluss für mehr Sicherheit im Radverkehr – Vertreter:innen: Ariane Redepenning (Sterley), Niko Lafrenz (Amt Lauenburgische Seen)
Das Projekt schließt eine Lücke im Radwegenetz der Gemeinde Sterley und verbindet sie über einen landwirtschaftlichen Weg mit dem kreisweiten Radnetz. Von der Fördermittelanfrage bis zum Bau dauerte es nur 1¼ Jahre – dank des Engagements und der Unerschrockenheit der Beteiligten.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: Wir haben mehr als 250 Projekte in den Kommunen gefördert – von sicheren Querungen über neue Radwege, Sanierungen bis hin zu Abstellanlagen. Viele Kommunen sind mit ganz viel Herzblut und Kreativität dabei. Um das zu würdigen, haben wir fünf Projekte ausgezeichnet, die den Radverkehr in Schleswig-Holstein weiter voranbringen.