Durch die vom Landestourismusverband 2019 beauftragte Radverkehrsuntersuchung liegen nach der Zwischenauswertung im letzten Jahr erstmals fundierte Erkenntnisse zu den wirtschaftlichen Effekten des Radtourismus in Mecklenburg-Vorpommern vor. Bei der Radverkehrsuntersuchung handelt es sich um die bislang umfangreichste Analyse zum Aufkommen und der Bewertung von Radreisen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Studie war auf drei Jahre angelegt, wurde pandemiebedingt aber um ein Jahr verlängert. Mittels 116 fester, mobiler und Kompakt-Zählstellen wurden insgesamt fast sechs Millionen Radfahrende innerhalb von drei Jahren (2020-2022) gezählt, an den (Online-)Befragungen gab es knapp 9.000 Teilnehmende.
Die Untersuchung ergab einige spannende Fakten:
Regioradler bleiben 2,5 Nächte länger als der durchschnittliche Gast
Radurlauber bleiben im Durchschnitt länger als andere Gäste: Regioradler im Durchschnitt 9,3 Tage und Radwanderer im Durchschnitt 7,7 Tage. Die Radurlauber, die auf dem Mecklenburger-Seen-Radweg unterwegs sind, haben dabei mit 10,7 Tagen die längste Aufenthaltsdauer. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer von MV-Gästen allgemein liegt nach Angaben der Studie GfK DestinationMonitor 2022 bei 6,8 Nächten.
Die Küste zieht die Radreisenden an
Die Untersuchung zeigte auf, dass an der Küste besonders viel geradelt wird; insbesondere an den Zählstellen auf der Insel Usedom (rund 375.000 Radelnde pro Jahr) und auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst (rund 371.000 Radelnde pro Jahr). In der Mecklenburgischen Seenplatte wurden in Plau am See mit 130.000 und in Rechlin mit 115.000 die meisten Radelnden gezählt.
Hoher Bruttoumsatz
- Radfahren als Reiseanlass: jährlicher Bruttoumsatz aufs Land gerechnet von 705,2 Millionen Euro.
- Radtourismus im weiteren Sinne (anderes Reisehauptmotiv – es wird aber auch Rad gefahren): jährlicher Gesamtbruttoumsatz von 1,11 Milliarden Euro
Der Deutsche Presseindex berichtet über die Zwischenauswertung der Radverkehrsuntersuchung in Mecklenburg-Vorpommern.