Das Projekt RADBEST beschäftigte sich mit „Radverkehrsführung bei beengten Straßenverkehrsverhältnissen“ in Deuschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region).
Auszug aus der Kurzfassung der Ergebnisse:
Bei Fahrbahnbreiten zwischen 6,5 und 9,5 Metern können mittels breiter Radstreifen und schmaler Kernfahrbahn große Überholabstände gewährleistet werden. Bei Fahrbahnbreiten unter 6,5 Metern lässt sich diese Lösung nicht umsetzen. Hier wird der „qualifizierte Mischverkehr“ mit Piktogrammketten / Sharrows und Tempo 30 als Präferenzlösung empfohlen – eventuell ergänzt um ein Überholverbot von Radfahrer:innen bzw. zusätzlichen Markierungen.
Online Veranstaltung
Zusätzlich wird eine Online-Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 23. Januar 2025 von 10:00 bis 12:00 Uhr angeboten, bei der das Projektkonsortium die Endergebnisse der Forschungsstudie in kompakter Form vorstellen wird. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie unter: https://srfg.at/radbestDie Studie kann unter https://projekte.ffg.at/projekt/4556878 heruntergeladen werden.
Hintergrund des Projektes
[…] In der täglichen Planungspraxis ist die Radverkehrsführung unter beengten Verhältnissen (kritische Querschnitte mit 6 bis 8,5m Fahrbahnbreite) oftmals eine besondere Herausforderung. An diesen Abschnitten häufen sich Konflikte, die die objektive und subjektive Verkehrssicherheit beeinflussen, wie bspw. enge Überholvorgänge Kfz-Rad, Dooring-Unfälle mit parkenden Kfz aber auch Konflikte mit Zu-Fuß-Gehenden wenn Radfahrende in den Seitenraum ausweichen etc. In den Regelwerken zur Radverkehrsplanung in den Ländern der DACH-Region werden zwar einige Empfehlungen gegeben, wie die Radverkehrsführung auf solchen Streckenabschnitten gestaltet werden kann, allerdings gibt es zum einen große Unterschiede in den Regelwerken und zum anderen in der Praxis einen großen Gestaltungsspielraum für Maßnahmen je nach Situation. Neue Lösungsmöglichkeiten wie Überholverbote von Fahrrädern, Schutzstreifen auf Außerortsstraßen, Fahrrad-Piktogramm-Ketten oder Begegnungszonen werden diskutiert und teilweise auch angewandt. Erforderlich sind allerdings evidenzbasierte Handlungsempfehlungen zum Einsatzbereich sowie fachlich fundierten Abwägungen zwischen verschiedenen Lösungsalternativen.
Ausgehend vom Status-Quo sowie den Problemfeldern in den DACH-Ländern werden im Projekt RADBEST evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die Radverkehrsführung bei beengten Verhältnissen für die 3 DACH-Länder erarbeitet. […] Erstmalig wird in RADBEST auch eine vergleichende empirische Datengrundlage zur objektiven Sicherheit sowie zum subjektiven Sicherheitsempfinden in den 3 DACH-Ländern für repräsentative Streckenabschnitte und unterschiedliche Radverkehrsführungen geschaffen.