Fahrradstraßen bieten die Möglichkeit, dem Radverkehr mit verhältnismäßig geringen Mitteln auf Erschließungsstraßen innerorts wie außerorts durchgängige Radnetze anzubieten und Lücken im Netz zu schließen. Daher kommt diese Form der Fahrradinfrastruktur auch in Schleswig-Holstein vermehrt zum Einsatz. Die Grundlage bildet die StVO sowie der Fahrradstraßen-Erlass des MVWATT.
Einige Kommunen setzen schon seit vielen Jahren auf Fahrradstraßen, so wurde z.B. Timmendorfer Strand vor wenigen Tagen beim Netzwerktreffen der Europäischen Mobilitätswoche vom Umweltbundesamt für seine Fahrradstraße in der Kategorie „Dauerhafte Maßnahmen“ ausgezeichnet. Von dort erreichte uns vor einigen Monaten auch die Anfrage einer Gewerbetreibenden zum Thema Fahrradständer, weil sie aufgrund der vielen radfahrenden Kunden – dank der Fahrradstraße – einen Kunden-Kfz-Stellplatz in Fahrradstellplätze umwandeln möchte. Auch in Neumünster und im Kreis Pinneberg und vielen anderen Gemeinden werden Fahrradstraßen angeordnet und umgesetzt, in Kiel gehören sie schon seit vielen Jahren zum Straßenbild.
In Husby im Kreis Schleswig-Flensburg wurde im November eine Fahrradstraße außerorts eingeweiht. Dort hat RAD.SH im Rahmen der Planungsberatung bei den Details für den Antrag bei der Verkehrsbehörde unterstützt. Die Stadt Heide plant aktuell eine Veloroute, bei der auf insgesamt 1,6 km Länge Fahrradstraßen angeordnet werden. Auch hier wurde die Planungsberatung der RAD.SH online und vor Ort genutzt, u.a. um die Beschilderung und die Schilderstandorte zu definieren.
Bei der Planung und Einrichtung von Fahrradstraßen gibt es neben der Beschilderung einiges zu beachten, manches ist nicht selbsterklärend. Insbesondere der ruhende Verkehr ist sowohl von der Ausführung vor Ort als auch aufgrund der politischen Durchsetzbarkeit ein sensibles Thema. Da uns viele Fragen wiederholt erreichen, arbeiten wir aktuell an einem kurzen Gestaltungsleitfaden, der erläutern wird, welche Elemente eine Fahrradstraße enthalten muss, sollte, kann und nicht darf. Der Leitfaden erscheint voraussichtlich im ersten Quartal.
Wir stellen hier regelmäßig interessante Beispiele aus unserer Planungsberatung vor – mit dem Ziel, Erfahrungen zu teilen und Impulse für andere Kommunen zu geben.
Unsere Planungsberatung richtet sich an unsere Mitgliedskommunen – im Rahmen einer Erstberatung auch an alle, die es noch werden möchten. Wir beraten zu sämtlichen Aspekten der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur – online oder direkt vor Ort.

